Die europäischen Energiemärkte befinden sich im fundamentalen Wandel. Unternehmen, die jetzt in intelligente Steuerungstechnologie investieren, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile durch bis zu 80% reduzierte Netzentgelte und aktiven Intraday-Handel.
Die Harmonisierung der Handelsintervalle auf 15-Minuten-Market-Time-Units (MTU) ist kein technisches Detail - sie ist ein strategischer Wendepunkt. Ihre 15-Minuten-Verbrauchsdaten (RLM) transformieren sich von passiver Abrechnungsgrundlage zum strategischen Asset.
Die Vereinbarung über das individuelle Netzentgelt muss bis zum 30. September des Vorjahres bei der Regulierungsbehörde angezeigt werden, um die Kostenvorteile bereits im kommenden Abrechnungsjahr zu realisieren. Diese Frist ist nicht verhandelbar.
Die Kostenstruktur der Kühlhauslogistik wird von fixen Netzentgelten und variablen Energiekosten dominiert. Die neue Marktstruktur ermöglicht erstmals, beide Kostenblöcke simultan und synergetisch zu optimieren.
| Kostenhebel | Zielmechanismus & Potenzial |
|---|---|
| Fixkosten (Netzentgelte) | Gezieltes Peak Shaving zur Nutzung der Atypischen Netznutzung (§ 19 StromNEV) mit einer planbaren Reduktion des Leistungspreises um bis zu 80%. |
| Variable Kosten (Energie) | Aktiver Intraday-Handel zur Minimierung des Bilanzkreisrisikos und zur opportunistischen Beschaffung bei Tiefpreisen, was die Energiekosten senkt. |
| Sektorkopplung (Wärme) | Wärmerückgewinnung (WRG) macht Ihre Anlage zur 'Hybrid Power Plant': Günstiger Strom wird zu Kälte UND Wärme, substituiert fossile Brennstoffe. |
Der Leistungspreis, ein wesentlicher Teil der Netzentgelte, wird durch die Jahreshöchstleistung in einem einzigen 15-Minuten-Intervall des gesamten Jahres bestimmt. Eine unkontrollierte Lastspitze, etwa durch gleichzeitiges Anlaufen mehrerer Kompressoren, treibt diesen Kostenblock massiv in die Höhe.
Durch gezieltes Lastmanagement wird die absolute Jahreshöchstleistung bewusst in Zeiträume außerhalb der vom Netzbetreiber definierten Hochlastzeitfenster (HLZ) verlagert. Dies ermöglicht eine Reduktion des Leistungspreises um bis zu 80%.
Die immense thermische Trägheit des Kühlhauses fungiert als natürlicher Energiespeicher. Eine kritische Bedingung für die Genehmigung ist, dass die Differenz zwischen der absoluten Jahreshöchstleistung (außerhalb des HLZ) und der maximalen Last innerhalb des HLZ mindestens 100 kW betragen muss.
Die viertelstündliche Abrechnung erhöht das finanzielle Risiko für den Bilanzkreisverantwortlichen. Durch die Möglichkeit, bis 5 Minuten vor Lieferung noch Strommengen zu handeln, können Prognosefehler kurzfristig korrigiert und teure Ausgleichsenergiekosten vermieden werden.
In Zeiten eines Überangebots an erneuerbaren Energien kommt es oft zu sehr niedrigen oder sogar negativen Strompreisen. Diese Phasen können aktiv genutzt werden, um durch gezieltes Vorkühlen ("Pre-Cooling") den thermischen Speicher kostengünstig "aufzuladen" und den durchschnittlichen Energiepreis signifikant zu senken.
Kälteanlagen erzeugen unweigerlich Abwärme. Diese kann mittels Wärmerückgewinnung (WRG) zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt werden. Die Anlage wird zur "Hybrid Power Plant": Günstiger Strom wird nicht nur in Kälte umgewandelt, sondern erzeugt gleichzeitig wertvolle Wärme, die fossile Brennstoffe (Gas/Öl) substituiert.
Herkömmliche, reaktive Steuerungssysteme sind für die neue Energiewelt ungeeignet. Sie können nicht die komplexe Optimierungsaufgabe lösen, Netzentgelt-Grenzwerte (Fixkosten), volatile Intraday-Preise (variable Kosten) und Wärmeerzeugung (Sektorkopplung) vorausschauend gegeneinander abzuwägen und dabei die kritischen Parameter der Kühlkette sicherzustellen.
Das System erstellt ein digitales Modell ("Digital Twin") der gesamten Anlage, inklusive ihrer thermischen Trägheit. Anstatt nur auf den Ist-Zustand zu reagieren, simuliert es Tausende von zukünftigen Betriebsszenarien, um die kostengünstigste Fahrweise für die nächsten Stunden und Tage zu ermitteln.
Das System ist kein statischer Planer. Es re-optimiert seine Strategie kontinuierlich in kurzen Intervallen, sobald neue Daten – wie aktualisierte Marktpreise, Wetterprognosen oder geänderte Betriebspläne – verfügbar sind. So wird sichergestellt, dass stets die wirtschaftlichste Entscheidung getroffen wird.
Das MPC-Projekt muss als zentrale strategische Initiative mit höchster Priorität behandelt werden. Die Entwicklung des digitalen Anlagenmodells ("Plant Model") ist der kritische erste Schritt.
Es muss die Verfügbarkeit und Qualität der 15-Minuten-RLM-Daten in Echtzeit sichergestellt werden. Diese Daten sind die unverzichtbare Grundlage für die MPC-Steuerung.
Die Silos zwischen technischem Betrieb und Energiebeschaffung müssen aufgebrochen werden. Das MPC-System schrittweise als Assistenzsystem ("Human in the Loop") einführen.
Der formale Prozess zur Beantragung der Atypischen Netznutzung beim Netzbetreiber muss umgehend gestartet werden. Frist: 30. September des Vorjahres!
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